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Author: jpolack

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+title: "Das Ding mit der Empathie"
+description: "Empathie ein Fluch und Segen"
+date: 2022-02-26
+tags:
+  [
+    "hochsensibel",
+    "hypersensibel",
+    "hochsensitiv",
+    "hypersensitiv",
+    "Mitgefühl",
+    "Mitleid",
+    "Nächstenliebe",
+    "Empathie",
+    "empathisch",
+    "Gefühle",
+    "Grenzen",
+    "setzen",
+    "Werte",
+    "einstehen",
+  ]
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+Ein hohes Maß an Empathie wird oft hoch angepriesen, besonders in einer Welt in der Softskills immer mehr an Bedeutung gewinnen.
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+Auch ich finde ein hohes Maß an Empathie eine essentielle Charaktereigenschaft. Nach einiger Zeit wird mir jedoch auch immer mehr bewusst, dass ich einen Preis dafür zahle und, wie hoch dieser Preis manchmal ist.
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+Doch mein Eindruck ist, dass dieser Preis oft übersehen wird.
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+## Meine oder deine Gefühle?
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+Für mich bedeutet Empathie die Gefühle und Stimmungen anderer Personen nachzuempfinden. Während wir in der Regel darauf trainiert werden diesen Prozess bewusst stattfinden zu lassen, findet dieser jedoch ebenso unterbewusst statt. So passiert es häufig, dass stark empathische Personen unbewusst fremde Gefühle fühlen und diese für ihre eigenen halten.
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+Dazu kommt, dass nur wenige von uns einen gesunden Umgang mit Gefühlen im Elternhaus oder der Schule erlernen. Das gilt noch weniger für fremde Gefühle.
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+### Wie gehe ich am besten mit fremden Gefühlen um?
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+Eigentlich wie mit eigenen Gefühlen auch: Diese Gefühle fühlen, aber dann auch wieder gehen lassen. Wir neigen dazu uns an Gefühle zu klammern uns in diesen zu verlieren und zu glauben es gäbe nichts außer diesem Gefühl. Doch stimmt das so?
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+Egal was du fühlst, wer du glaubst zu sein oder nicht zu sein, in dir gibt es **immer** einen Teil der all das nicht ist. Hört sich kitschig an aber du bist mehr als deine Gefühle, mehr als deine Gedanken, mehr als dein Körper.
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+Wenn du also ein Gefühl wieder gehen lassen willst, egal ob deins oder ein fremdes, erinnere dich an den Teil in dir den es auch ohne diese Gefühle gibt. Das ist leichter gesagt als getan, ich weiß.
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+## Warum ist dieser Prozess so wichtig?
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+Dieser Prozess ist essenziell, um Grenzen zu ziehen und für mich selbst und das wofür ich stehe einzustehen.
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+So wichtig und schön Empathie auch sein mag, wird sie oft im Weg stehen, wenn es darum geht zu sagen: Bis hier und nicht weiter. Denn um das zu sagen komme ich meist nicht umher andere zu verletzen, auch wenn ich das nicht wahrhaben will. Immer wenn ich sage: Das finde ich okay und das finde ich nicht okay, gibt es immer jemanden, dem ich sage: Ich finde dich nicht okay. Das ist für Menschen, die Wert auf meine Meinung legen verletzend. Dazu kommt, dass die meisten verstehen: Du bist nicht okay. Was noch verletzender ist.
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+Als empathischer Mensch fühle ich diese Gefühle, spüre die Verletzung und neige dazu die Grenzen aus Mitleid weicher zu machen oder ganz aufzuheben. Ich stehe nicht für mich ein, weil ich die Gefühle des Gegenüber nicht gehen lasse.
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+Es ist okay diese Gefühle zu spüren und sogar wichtig diese Gefühle mit in mein Urteil einfließen zu lassen, allerdings sollte es auch immer die Möglichkeit geben mich gegen die Gefühle des gegenüber zu entscheiden. Im Falle des Mitleids gibt es diese Möglichkeit nicht, da ich mich von dem Gefühl der Verletzung einnehmen lasse.
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+Lösungen sind in der Regel nicht schwarz und weiß und das gilt auch für die Empathie.
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+Es wichtig in all der Nächstenliebe nicht zu vergessen wofür man steht und in dem großen Kampf um Werte und Ziele die Nächstenliebe nicht zu vergessen.